Lars Kruse und Lukas Treetzen sind nach dem Studium der Nautik schon viele Jahre zur See gefahren als Offizier und als Kapitän. Um künftig auch den Alltag mit ihren Kindern leben zu können, haben sie beschlossen, Lotsen zu werden. So könnten sie ihrer Leidenschaft Seefahrt treu bleiben, müssten den Heimathafen und ihre Familien aber nicht mehr für Monate verlassen.
Kruse und Treetzen haben den Ausbildungsplatz bekommen.
Um Containerriesen sicher durch die Elbe zu bugsieren, müssen sie den Fluss wie ihre Westentasche kennen. Das Revier ist anspruchsvoll, die Verantwortung enorm, ein Schiff kann heute einen Wert von mehreren Milliarden Euro haben. Mehr als die Hälfte des Im- und Exports wird in Deutschland auf dem Seeweg abgewickelt. Ohne Lotsen ginge das nicht. Wie kann also das Nachwuchsproblem gelöst werden? Denn immer weniger junge Menschen erlernen den nautischen Beruf und fahren zur See, Voraussetzung, um später als Lotse arbeiten zu können.
Die Bundeslotsenkammer kämpft seit Jahren um eine Gesetzesänderung: Künftig soll der Nachwuchs nicht mehr nur aus der Seefahrt rekrutiert werden können, sondern direkt von den Universitäten. Die Ausbildung der Lotsen läge dann noch mehr in der Hand der Brüderschaften.
Der Autorin Gesa Berg ist es gelungen, einen Einblick in die Welt der Elblotsen zu bekommen. Sie begleitete die Lotsenanwärter und ihren Ausbilder, den erfahrenen Lotsen Thorsten Meyer, während ihrer achtmonatigen Ausbildung: Überlebenstraining in der Elbe, Abseilen vom Helikopter und lernen, lernen, lernen. Eine Schule, die es in sich hat, selbst für gestandene Seeleute.
Mehr dazu: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/Die-neuen-Elblotsen-Gefragt-und-gefordert,sendung1093806.html
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